27.02.2013 - Artikel Anzeiger für Harlingerland - Sitzenbleiben \"gestrichen\"

 Esenser Schulen bevorzugen den Begriff Wiederholung oder Neustart

 

In Niedersachsen wird zurzeit über den Sinn des „Sitzenbleibens“ diskutiert. Die Haupt- und die Realschule Esens haben ihre eigene Sicht.

Die Leiter der Haupt- und der Realschule Esens, Werner Dorau (l.) und Peter Sörnsen, lehnen den Begriff „Sitzenbleiben“ ab. Stattdessen sprechen sie von einem Neustart,

„Der Begriff Sitzenbleiben ist für mich diffamierend“, sagt der Rektor der Hauptschule Esens, Werner Dorau“ in einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem Leiter der Realschule, Peter Sörnsen. Beide bevorzugen den Begriff Wiederholung oder Neustart.

Dahinter steckt an beiden Esenser Schulen ein jeweils über viele Jahre bewährtes pädagogisches und didaktisches Gesamtkonzept. „Das Wiederholen soll keine Bestrafung von Schülern sein, die ein Klassenziel nicht erreicht haben. Vielmehr soll den Schülern die Chance gegeben werden, ihre Persönlichkeit neu zu entwickeln und sich neu zu orientieren.“ Hierin sehen beide Pädagogen die Grundvor-aussetzung für das eigenverantwortliche Lernen. „Punktuelle Nachprüfungen machen nur ganz selten einen Sinn“, sagt Peter Sörnsen. In den meisten Fällen führen Lernschwächen und Entwicklungsstörungen zu Defiziten in mehreren Unterrichtsfächern, zeige die langjährige Erfahrung in beiden Schulformen. „Entscheidend für einen erfolgreichen Neustart ist die Bereitschaft, sich selbst zu engagieren. Damit dies gelingen kann, bieten beide Schulen über alle Schuljahre hinweg aufeinander abgestimmte Forder- und Fördermaßnahmen. Ziel sei der erfolgreiche Schulabschluss. Dabei sei es nicht relevant, wenn zwischenzeitlich ein Etappenziel, die Versetzung, nicht auf Anhieb erreicht werde. Das sehen auch viele Eltern so, wie die Anmeldezahlen an beiden Esenser Schulen bestätigen. Viele Schüler kommen auch aus Holtriem.

 

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